LWL Berufskolleg - Fachschulen Hamm: erwachsenenorientiert - überregional - digital
Aufbaubildungsgang Offene Ganztagsschule
Der am LWL-Berufskolleg in Hamm entwickelte Aufbaubildungsgang Offene Ganztagsschule bietet eine staatlich anerkannte, berufsbegleitende und praxisintegrierte Weiterbildungsmöglichkeit für das sozialpädagogische Arbeitsfeld in der offenen Ganztagsschule sowie in weiteren außerunterrichtlichen Ganztags- und Betreuungsangeboten im Primarbereich und in der Sekundarstufe 1.
Die Studierenden erwerben bzw. festigen spezifische fachliche und persönliche Kompetenzen, um in dem vielseitigen und anspruchsvollen Arbeitsgebiet der außerunterrichtlichen pädagogischen Schulangebote ein professionelles Handlungskonzept zu entwickeln. Dabei wird durch kontinuierliche Weiterentwicklung des Aufbaubildungsgangs der sich verändernden Bildungslandschaft, zum Beispiel durch das Recht auf inklusive Beschulung Rechnung getragen.
Ziele der Weiterbildung
Die Absolventinnen und Absolventen des Aufbaubildungsgangs „Offene Ganztagsschule“ übernehmen eine zentrale Rolle innerhalb des außerunterrichtlichen Personals im Bereich der offenen Ganztagsschule sowie in weiteren außerunterrichtlichen Ganztags- und Betreuungsangeboten im Primarbereich und in der Sekundarstufe 1.
Sie erfüllen wesentliche Aufgaben in der Angleichung der Bildungschancen von Kindern und Jugendlichen. Als MitarbeiterIn der Jugendhilfe leisten sie in Kooperation mit Schule und anderen gemeinwohlorientierten Institutionen vor Ort einen professionellen Beitrag zur qualitativ hochwertigen Bildungs-, Erziehungs-, Betreuungs- und Förderarbeit. Diese orientiert sich an dem jeweiligen Bedarf der Kinder und Jugendlichen sowie deren Eltern.
Um die geforderte Zusammenarbeit der im System Schule tätigen Akteure „auf Augenhöhe“ gelingen zu lassen, erwerben die Studierenden spezifische Kenntnisse und Kompetenzen für koordinierende und leitende Funktionen.
Innerhalb dieses Bildungsgangs entwickeln und festigen die Studierenden zudem vielfältige Fähigkeiten, mit denen sie zielgerichtet Kinder in ihren spezifischen Entwicklungssituationen wahrnehmen und individuell fördern können. Auf der Grundlage ganzheitlicher, inklusiver und ressourcenorientierter Arbeitsweise bezieht sich die Förderung auf unterschiedliche Ebenen. Sie umfasst neben der Unterstützung in unterrichtlichen Lerninhalten alle wesentlichen kindlichen Entwicklungsdimensionen: Sprache, Natur, Kunst und Kultur, Kreativität/Spiel, Bewegung und Gesundheit.
Didaktisch-methodische Verfahren zur Unterstützung und Vertiefung schulischer Lerninhalte, freizeitpädagogische Aspekte und deren sozialraumorientierte Umsetzung in unterrichtsfreien Zeiten sowie sozial- und heilpädagogische Kompetenzen bei Lern- und Verhaltensauffälligkeiten sind wesentliche Aspekte eines Qualifikationsprofils, das aufbauend auf den Grundlagen der schulischen Erstausbildung in dem Aufbaubildungsgang vermittelt werden soll.
Aufnahmevoraussetzungen
- Abschluss an einer Fachschule des Sozial- oder Gesundheitswesens.
- Andere pädagogische oder vergleichbare Abschlüsse (Bachelor, Lehramt . . .).
- Über Ausnahmen entscheidet die Schulleitung im Einvernehmen mit der Bezirksregierung. Dann sind die Mindestvoraussetzungen:
- Fachoberschulreife
- Berufsabschluss und
- Mindestens einjährige Tätigkeit in einem schulpädagogischen Arbeitsfeld
- Ausländische Bildungsabschlüsse müssen vor einer Aufnahme als gleichwertig anerkannt sein.
- Bewerberinnen und Bewerber, die ihren allgemeinbildenden Schulabschluss nicht im deutschsprachigen Raum oder an einer deutschen Schule im Ausland erworben haben, müssen deutsche Sprachkenntnisse auf dem Niveau B2 des gemeinsamen europäischen Referenzrahmens (GER) für Sprachen nachweisen.
Dauer und Organisation der Weiterbildung
Der Aufbaubildungsgang umfasst 600 Stunden und wird in Form eines Blended Learning Konzeptes organisiert. Er erstreckt sich über zwei Schuljahre, wobei im letzten Schulhalbjahr die Abschlussprüfung stattfindet.
Blended Learning heißt ‚Gemischtes‘ Lernen: Gemischt werden dabei die Präsenzphasen des Lernens, die vor Ort in Hamm stattfinden, mit den Distanzlernphasen, also den Phasen des Lernens, die online übers Netz stattfinden. Die Lernplattform ‚Fronter‘ bietet die Basis für die Distanzlernphasen. Inhalte werden über gestaltete Online-Kurse zugänglich gemacht. Die Studierenden tauschen sich über Foren und Chats aus; von den Lehrkräften erhalten sie individuelle Rückmeldungen. Durch zusätzliche Regionalgruppenarbeit lernen die Studierenden andere offene Ganztagsschulen in ihrer Region und deren Arbeitsweisen sowie Konzeptionen kennen.
Der Aufbaubildungsang zielt darauf ab, MitarbeiterInnen im Ganztag, die auf flexible Weiterbildungsmöglichkeiten angewiesen sind, ein adäquates Bildungsangebot zu machen.
Insgesamt gibt es in den ersten drei Schulhalbjahren jeweils fünf Präsenztage vor Ort in Hamm - zuzüglich der Prüfungstage im 4. Halbjahr.
Um den Aufbaubildungsgang absolvieren zu können, ist eine Tätigkeit im Ganztag oder einem vergleichbaren außerunterrichtlichen Ganztags- und Betreuungsangebot im Primarbereich oder der Sekundarstufe I notwendig.
Stundentafel
Didaktik / Methodik (120 – 180 Std.)
- räumlich / sächliche Voraussetzungen
- additive / integrative Ansätze
- Didaktik / Richtlinien
- Hausaufgabenbetreuung und Lernzeiten
- Freizeitgestaltung
- Medienpädagogik
- Gruppenpädagogik
- Beobachtung und Dokumentation
- interkulturelle Erziehung
- Gesprächsführung
- Teamarbeit
- Zusammenarbeit mit Eltern
Organisation / Struktur / Recht (80 – 120 Std.)
- Schulsystem NRW, Offene Ganztagsschule und weitere außerunterrichtliche Ganztags- und Betreuungsangebote in Primarbereich und Sekundarstufe I
- Jugendhilfe, Fachdienste und weitere Kooperationspartner im Sozialraum
- Konzeptions- und Qualitätsentwicklung (u.a. QUIGS)
- spez. rechtl. Problemstellungen, u.a. Elternrechte, Aufsichtspflicht, Schutzauftrag bei Kindeswohlgefährdung
Sozial- u. Heilpädagogik (120 – 180 Std.)
- Lernen und Entwicklung
- individuelle Förderung
- Lernstörungen, Verhaltensauffälligkeiten Inklusion von Kindern m. Behinderungen
- Konfliktlösungsmöglichkeiten
Projektarbeit (60 Std.)
- Planung, Durchführung und Präsentation eines Projektes als Voraussetzung für das Abschlusszertifikat
Wahlbereich (0 – 80 Std.)
- Psychomotorik
- Entspannung / Snoezelen
- Rhythmik
- Museumspädagogik
Eine differenzierte zeitliche Struktur mit der Zuordnung der fachlichen Inhalte finden Sie in dieser Übersicht.
Bewerbung
Es sind beizufügen:
- ein Lebenslauf
- zwei Lichtbilder
- höchstes Schulabschlusszeugnis
- der Nachweis einer abgeschlossenen Fachschulausbildung von mindestens zweijähriger Dauer im sozialpädagogischen, pflegerischen, hauswirtschaftlichen Bereich
- Bei Aufnahme durch Ausnahmegenehmigung: Berufsabschlusszeugnis
- ein erweitertes Führungszeugnis - Das „erweiterte Führungszeugnis“ ist kostenpflichtig. Es reicht aus, dieses erst nach Erhalt der vorbehaltlichen Zusage Ihres Schulplatzes einzureichen.
- der Nachweis einer Beschäftigung im Ganztag oder eines vergleichbaren Arbeitsfeldes
Bewerbungen sind zu richten an:
LWL Berufskolleg - Fachschulen Hamm
- Aufbaubildungsgang "Offene Ganztagsgrundschule" -
Heithofer Allee 64
59071 Hamm
„Bewegungszertifikat“
Weiterentwicklung des Aufbaubildungsgangs Offene Ganztagsschule am LWL Berufskolleg
Den Studierenden wird im Rahmen der Weiterqualifikation durch den Aufbaubildungsgang Offene Ganztagsschule die Möglichkeit des Erwerbs eines zusätzlichen Zertifikats angeboten, mit dem sie befähigt werden, auf der Basis des Erlasses „Sicherheit im Schulsport“ Bewegungsangebote mit einer Gruppe von Kindern im Rahmen der Schulbetreuung eigenverantwortlich zu planen und durchzuführen. Hiermit möchte das Berufskolleg zur vielseitigen und kompetenten Umsetzung geeigneter Spiel- und Bewegungsangebote in der Offenen Ganztagsschule und vergleichbarer Schulbetreuungsmaßnahmen beitragen.
Christina Leisse-Dielitz
Leiterin des Aufbaubildungsganges
Christina.Leisse-Dielitz@lwl.org
Tel: 02381 893-8522
